O’zapft is!
Wiesn 2016 im Zeichen der Regenschirme
Dass das Oktoberfest nicht nur die Schickeria der bayrischen Landeshauptstadt in den Ausnahmezustand versetzt, dürfte im Jahr 2016 mehr als nur eine Floskel sein. Um der „German Angst“ Herr zu werden, haben sich auch Heerscharen von Ordnungshütern unter das feiernde Wiesn-Volk gemischt.
Den vielen wachsamen Augen fielen bislang erfreulicherweise jedoch nur kleinere Verfehlungen auf: In dem unter anderem von der Bild-Zeitung zur Kenntnis gegebenen Polizeibericht sind deshalb fast ausschließlich lässliche Sünden zu finden.
Neben den traditionellen Rangeleien und Bierkrug-Würfen bringt das Oktoberfest einmal mehr auch die Kleinkriminalität zum Erblühen – im Angesicht der geballten Staatsmacht scheinen zunehmend aber sogar die Gäste aus dem Milieu ihre Ansprüche herunterzuschrauben.
So wurde etwa ein 20-jähriger Rumäne aufgegriffen, der sich in einem Festzelt eines unbeachteten Regenschirms angenommen hatte. Angesichts des mittlerweile ausgesprochenen Haftbefehls bekommt der Dieb anscheinend die volle Härte des Gesetzes zu spüren.
Dabei ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich der Wert des Diebesguts lediglich im oberen Cent-Bereich bewegt. Nach Angaben des Verbandes der Schirm- und Stockfachhändler kommt der Durchschnittspreis für einen Regenschirm derzeit nicht über 4,50 Euro hinaus.
Weil jedoch etwa für die nach wie vor populären Taschenschirme der Marke Knirps um die 50 Euro fällig werden, wird dieser Durchschnittspreis von vielen Billig-Exponaten noch einmal deutlich unterschritten – der Trend zum Einwegschirm scheint nicht mehr umkehrbar zu sein.
Dass Regenschirme zur Ramschware verkommen sind, wird im zugehörigen Artikel des Main-Echos dann auch vom Berliner Schirmmacher Ralf Lippke beklagt, der sich in einem nahezu vollständig „ausgelöschten Handwerk“ in einer Nische eingerichtet hat.
Weil mittlerweile 98% aller in Deutschland verkauften Taschenschirme und Stockschirme aus Fernost stammen, setzt das Familienunternehmen von Lippke Monat für Monat nur noch drei selbstproduzierte Schirme ab.
Als Kunden werden dabei vornehmlich Bräute und Kunstschaffende bedient; insbesondere Theater und Musicalhäuser zeigen sich regelmäßig an ausgefallenen Modellen interessiert, die so eben nicht auf dem nächstbesten Wühltisch zu finden sind.
Der unverkennbar deprimierende Unterton des Artikels scheint allerdings nur bedingt beispielhaft für den Zustand der hiesigen Schirm-Manufakturen zu sein: Von anderen Herstellern – wie z.B. unserem Premium-Partner Fare – werden schließlich durchaus erfolgreich Schirmkäufer mit gehobenen Ansprüchen angelockt.
Jährlich rund 26 Millionen abgesetzte Exemplare lassen die Regenschirme ohnehin nicht als ein Auslaufmodell erscheinen – und als Werbegeschenke sind die Begleiter für alle Lebenslagen natürlich auch weiterhin ausgesprochen gern gesehen.
Dank der um sich greifenden Billigmentalität bietet sich Werbetreibenden dabei die Chance, sich mit vergleichsweise geringem Aufwand von der Masse abzuheben. Während die besagten Cent-Schirme den ersten Sturm nicht überleben, können hochwertiger gefertigte Werbegeschenke auch auf Dauer Aufmerksamkeit generieren.