Regenschirme go Charity

Im vielleicht besten aller Fälle nimmt sich der technische Fortschritt die ganz alltäglichen Tücken des Lebens zur Brust: Nicht zuletzt auch deshalb zeichnete die von uns an dieser Stelle schon mehrfach gewürdigten smarten Regenschirme allesamt ein gemeinsames Killer-Feature aus.

Da bekanntlich selbst sperrige Stockschirme die lästige Angewohnheit haben, sich in den entscheidenden Momenten unsichtbar zu machen, ist bei den Schirmen der modernen Generation eine App dabei behilflich, versehentlich liegengebliebene Exemplare wieder in Besitz zu nehmen.

Dem Durchbruch dieser Innovation steht bislang aber unter anderem die Tatsache im Weg, dass sich für die Nutzung der Suchfunktion zunächst der Kauf eines entsprechend ausgestatten Schirms erforderlich macht, der obendrein nicht zum Schnäppchenpreis auf dem Wühltisch erhältlich ist.
Gerade Freunde hochpreisiger Stock- und Taschenschirme haben jedoch naturgemäß längst das eine oder andere Liebhaberstück auf der Hutablage zu liegen – und solche gern auch als Werbegeschenke in Besitz genommene Schätze werden eben nicht so ohne weiteres einer seelenlosen App geopfert.
Die sich daraus ergebende Marktlücke wird nach einem Bericht des Tech-Portals homeandsmart.de nun jedoch prompt von einem neuen Anbieter besetzt, der auch klassische Regenschirme mit den Segen der modernen Technik versöhnen will.
Mithilfe des „Keeper“ von Gigaset lassen sich fortan sämtliche Schirme unkompliziert auffindbar machen; von dem an einer Speiche zu befestigenden Tracker wird per Bluetooth die Verbindung zu der freilich auch in diesem Fall unabkömmlichen App hergestellt. Dank des „Keeper“ meldet sich das Smartphone mit optischen und akustischen Signalen zu Wort, wenn der Regenschirm vergessen zu werden droht. Dabei hat der Verzicht auf GPS zur angenehmen Folge, dass es weder zur Erfassung von Bewegungsprofilen noch von Standortdaten kommt.
Aufgrund des universellen Charakters bieten sich allerdings auch noch andere Verwendungsmöglichkeiten für den Keeper an. So wird von diesem selbstverständlich auch der Standort von Handtaschen, Schlüsseln und sonstiger Habseligkeiten überwacht.

Wer sich aber doch lieber zugunsten eines „echten“ smarten Regenschirms von seinem bisherigen Begleiter trennen möchte, kann auch damit nebenbei noch etwas Gutes tun – so schneidert etwa der Designer Radames Eger den Stoff abgelegter Schirme zu Mänteln für Obdachlose um.
Da sich die in diese Mäntel integrierten Schlafsäcke jedoch nicht nur als praktisch, sondern auch als äußerst materialaufwendig erweisen, haben sich im Großraum Frankfurt mittlerweile sogar Nachtschwärmer der guten Sache angenommen.
Laut Bericht des Rhein-Main Extratipp wird die Spende eines abgelegten Regenschirms auf einigen Partys mit einem vergünstigten Eintritt belohnt: An dieser Stelle werden somit selbst weniger gelungene Werbegeschenke noch einer sinnvollen Zweitverwertung zugeführt.