Schneller auf den Hund: Taschenschirme

Regenschirme unterm Tannenbaum

Zwar sind jene Zeiten längst passé, als sich nahezu unter jedem Baum ein „Knirps“ in einem Geschenkkarton versteckte – dennoch haben sich hochwertige Regenschirme auch zum diesjährigen Weihnachtsfest wieder einmal als ein gern verschenkter Evergreen bewährt.

Neben nostalgischen sprechen dabei auch ganz pragmatische Gründe dafür, einen der Lieben zu beschirmen: Während im Alltag immer häufiger auf vermeintlich minderwertige Billigschirme ausgewichen wird, ist zu Weihnachten der etwas tiefere Griff in die Tasche vorprogrammiert.

Gewissermaßen als Nachlese zur Bescherung wartet nun aber die vom WDR verantwortete „Servicezeit“ mit einer Hiobsbotschaft für alle derart reich Beschenkten auf. Nach den Recherchen des Verbrauchermagazins sei es nämlich nur ein Gerücht, dass sich bei Schirmen langlebige Qualität über den Preis definiert. Als Kronzeuge hierfür wird – wie eigentlich immer – ein in Essen ansässiger Schirmmacher herangezogen, der als einer der letzten Vertreter seiner Zunft längst zu einem verlässlichen Ansprechpartner der Medien geworden ist, sobald der Regenschirm zum Thema wird.

„Die Marke oder der Preis, sagen leider nichts über die Qualität aus“, weiß der 68-Jährige aus der täglichen Anschauung zu berichten; kostengünstige Materialen könnten demnach schließlich allenfalls zur Folge haben, dass zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt eine Speiche bricht. Vielmehr sei es dagegen dem Siegeszug unausgereifter Taschenschirme anzulasten, dass jeder dritte Schirm seinen ersten Geburtstag nicht erlebt: Mit der anfälligen Automatik und dem bisweilen zum Brechen neidenden Teleskopstab machen den kleinen Modellen gleich zwei Achillesfersen zu schaffen. Dass Stockschirme somit per se die stabilere Alternative sind, macht diese einmal mehr als ebenso praktische wie langlebige Werbegeschenke interessant: Schließlich ist hier auch etwas kostengünstigeren Exemplaren eine dauerhafte Präsenz von Logo und Claim im Straßenbild garantiert.Frisch mit einem Taschenschirm beschenkten Mitmenschen helfen die Ausführungen von Schüffler dagegen natürlich überhaupt nicht weiter. Diese finden somit bestenfalls in der Gewissheit Trost, dass ihnen die einstmals als Werbeartikel überreichten Stockschirme auch weiterhin treu zur Seite stehen.

Obendrein wartet das Nischen-Onlineportal Urban.dog mit originellen Vorschlägen auf, wie ein vor der Zeit entzweigegangener Schirm der Schrottpresse doch noch entgehen kann – dank SECOND HOUND ist diesen ein zweites Leben als Accessoire für den modernen Hund beschieden. Die in der deutschen Hauptstadt ansässige Firma hat es sich schließlich zur Aufgabe gemacht, abgelegte Textilien für den besten Freund des Menschen nutzbar zu machen. So werden etwa Jeans, Mäntel und Hemden per Handarbeit zu Hundedecken, Spielzeugen und Reisenäpfchen umfunktioniert.

Zur Auskleidung des für einen ausgehfreudigen Vierbeiner unerlässlichen Futterbeutels greift die vormalige Moderedakteurin Kinga Rybinska hingegen bevorzugt auf den Stoff zu Bruch gegangener Regenschirme zurück, der vor allem aufgrund seiner wasserabweisenden Merkmale für eine Zweitverwertung wie geschaffen ist.