Regenreifen werden in Spa zum Ladenhüter

…aber Regenschirme gehen immer!

Hatte das Lamento über das maue Wetter in den vergangenen Wochen noch jeden Smalltalk in Schwung gebracht, meldet sich nun doch noch einmal der Sommer mit voller Kraft zurück: Bereits sollen erste Klagen darüber zu vernehmen sein, dass die Sonne so unerbittlich brennt.

Das bis zum Wochenende anhaltende Kaiserwetter ist mancherorts sogar für eine Premiere gut. So sagen etwa die Meteorologen von speedwork.com den Rennfahrern des Formel-1-Zirkus eine komplett trockene Rückkehr aus der kurzen Sommerpause voraus.

Dies ist deshalb eine Erwähnung wert, weil der anstehende Grand Prix in Spa über die Bühne gehen wird – und selbst ältere Formel-1-Fans sollen sich nicht daran erinnern können, dass in Belgien schon einmal ein ganzes Renn-Wochenende lang auf Regenreifen verzichtet werden konnte.
Dabei ist es der Atlantiknähe geschuldet, dass sich – in normalen Jahren – Regenschirme stets als besonders begehrte Werbegeschenke erweisen. Um aus der Not eine Tugend zu machen, werden eben diese Werbegeschenke in den kommenden Tagen wohl kurzerhand zu Sonnenschirmen umfunktioniert.

Noch scheint die Gefahr allerdings nicht gänzlich gebannt, dass sich in Spa am Ende nicht doch die gewohnte Regenschlacht entwickelt: Bleibt es im Training und der Qualifikation in jedem Falle trocken, steigt die Regenwahrscheinlichkeit dann ausgerechnet am Sonntag schon wieder auf knapp über 30% an. Im Vergleich zu den letzten Wochen stellt aber selbst ein nur halb verregnetes Wochenende noch immer einen echten Luxus dar. Beispielhaft erinnerte das Rüsselsheimer Echo daran, wie der vergangene Samstag auch im Hessischen zunehmend in den Wassermassen zu versinken drohte.
Zumindest die traditionelle Rüsselsheimer Fundsachenversteigerung bot der Witterung jedoch beherzt die Stirn: Weil die Auktion unter freiem Himmel vonstattenging, wurden praktischerweise zuallererst die vorhandenen Regenschirme und dann erst die Fahrräder unter den Hammer gebracht.
Somit profitierte diese Veranstaltung von dem vielfach beklagten Missstand, dass Regenschirme besonders häufig zum Liegenbleiben neigen – auch im Regierungsbezirk Darmstadt sammelten sich im Verlauf des letzten Jahres einmal mehr unzählige Stockschirme und Taschenschirme an.
Als lohnenswert stellte sich die Versteigerung allerdings fast nur für die unverschuldet in Not geratenen Besucher heraus: Da die meisten abgenudelten Schirme lediglich Cent-Beträge erzielten, konnte die klamme Stadtkasse trotz der günstigen Umstände nicht von nennenswerten Mehreinnahmen profitieren.