Nie, aber wirklich nie ohne Schirm!

Gladbecker Regenschirme und Kölner Umzüge

Kaum hatten wir von wenigen Tagen erwartungsfroh die enge Liaison zwischen Schirm und Karneval beleuchtet, stellte sich dann zu Wochenbeginn paradoxerweise doch die Witterung als der ärgste Feind des närrischen Treibens heraus. Während die Rosenmontagsumzüge in Düsseldorf, Mainz oder auch Münster gleich gänzlich der Sturmwarnung zum Opfer fielen, kam selbst die Parade der standfesteren Kölner nicht ohne schmerzhafte Verluste aus: Schließlich wurden die Besucher in der Domstadt aufgefordert, aus Sicherheitsgründen ausgerechnet auf die Mitnahme der eigentlich unentbehrlichen Regenschirme zu verzichten.

Da sich offenbar noch nicht einmal das Kölner Festkomitee des himmlischen Beistands restlos sicher war, wurden alle potentiellen „Flugobjekte“ vorsorglich zur unerwünschten Person erklärt – nichtsdestotrotz hatten die umtriebigen Lokalreporter von express.de dann aber dennoch etliche Stockschirme und Taschenschirme gesichtet. Der dem Karneval ja ohnehin in die Wiege gelegte zivile Ungehorsam brach sich dabei jedoch an einer äußerst vorhersehbaren Stelle Bahn: Immerhin gilt es längst als gesichert, dass ein Leben ohne Regenschirm insbesondere zwischen Rhein und Ruhr praktisch nicht mehr vorstellbar ist.

Um eine diesbezügliche Feldstudie machte sich erst vor wenigen Tagen das Onlinemedium derwesten.de verdient, welches nach einem ausgiebigen Stadtbummel durch Gladbeck zu der Erkenntnis kam, dass der Regenschirm vor allem als „modischer Gefährte“ zunehmend an Bedeutung gewinnt. Echte Extravaganzen sind bei etwas näherer Betrachtung dann aber doch eher spärlich gesät: „Blumenmuster oder ausgefallene Verzierungen sind eine Seltenheit; extravagante Schirm-Zusätze wie „Ohren“ bilden die Ausnahme.“ Bebildert ist der Artikel mit der Abbildung einer Stockschirm Sonderanfertigung mit Motiven aus dem Gladbecker Stadtbild, der im Rathaus erhältlich sein soll, aber leider – Nachbarstadt hin oder her – nicht von uns hergestellt wurde.

Vielmehr scheint der durchschnittliche Gladbecker stattdessen mit den „im Trend liegenden“ dunkleren Farbtönen in modischer Hinsicht auf Nummer sicher zu gehen: Mit ältere(n) Modelle(n), die schon Bruchstellen und gerissene Nähte aufweisen“, wird dieses Traditionsbewusstsein von so manchem Flaneur sogar auf die Spitze getrieben. Dass immer wieder museumsreife Artefakte im Straßenbild gesichtet werden, könnte allerdings schlicht und ergreifend darauf zurückzuführen sein, dass die entsprechenden Werbegeschenke in der Geburtsstadt von Martin Draxler bisher nur eine untergeordnete Rolle spielen. Ein schönes Zitat der kleinen Passantenbefragung findet sich direkt in der Überschrift: „Ich will ja nicht nass werden“. Wir hätten es nicht besser ausdrücken können…

Immerhin ist es schon auffällig, dass es die anderorts omnipräsenten Werbeschirme in der Berichterstattung von derwesten.de auf keine einzige Erwähnung bringt: Stattdessen bieten etwa die lokalen Drogerien und Discounter nach wie vor ganz altmodisch „knallige und glitzernde Modelle“ in den natürlich prall gefüllten Regalen feil. Um den Schirm hier also tatsächlich zu einem modischen Gefährten von Rang und Namen zu machen, ist einmal mehr die Eigeninitiative der örtlichen werbetreibenden Unternehmen gefragt: Bildschöne Werbegeschenke wie z.B. unser Multicolor Stockschirm 4584 könnten Gladbeck glattweg ein Hauch von Haute Coture verleihen.

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